Misteltherapie

Die Misteltherapie wird vor allem in der komplementären Onkologie (begleitende Krebsbehandlung) als Immunstimulanz eingesetzt.

Das Verfahren

Die Extrakte der Mistel werden vorwiegend aus den Blättern und nicht aus den Beeren gewonnen. Die Präparate werden aus Presssäften, wässrigen Kaltauszügen, wässrigen Flüssigextrakten oder aus laktofermentierten Extrakten hergestellt.

Diese Extrakte haben  einen immunmodulatorischen Effekt und regt somit die körpereigenen Abwehrkräfte an.

Durch die stimulierende Wirkung des Mistelextraktes kommt es zur Ausschüttung von Zytokinen, Interferonen und dem Tumornekrosefaktor (Mediatoren der immunologischen Reaktion).

Neben den Lektinen sind auch Viscotoxine bekannt, die zytotoxisch (giftig für Zellen) wirken und eventuell Tumoren direkt angreifen.

Die Hauptwirkungsweisen der Mistelpräparate sind:

  • Apoptose: Die Apoptose bezeichnet den Untergang von Zellen (Zelltod), der durch genetische Informationen in der Zelle selbst ausgelöst wird. Die in der Mistel enthaltenen Lektine beeinflussen die Aminosäure-Synthese (Eiweißstoffwechsel) und verursachen so das Einsetzen der Zell-Apoptose, sowohl bei gesunden Zellen als auch bei Krebszellen. Da Krebszellen sich stärker vermehren und somit in großer Zahl vorliegen, kann die Apoptose zur Verringerung der Krebszellen beitragen.
  • Immunmodulation: Stoffe wie Lektine, Viscotoxine und Polysaccharide, haben einen positiven Einfluss auf die Immunantwort des Körpers. Infolge einer Mistel-Injektion werden vermehrt Abwehrstoffe wie Zytokine sowie Abwehrzellen (T-Helfer-Zellen, zytotoxischer T-Zellen (Killerzellen), und B-Lymphozyten bzw. Plasmazellen) und Fresszellen (Makrophagen) gebildet, was zu einer Stärkung der körpereigenen Immunabwehr führt.
  • DNA-stabilisierende Wirkung: Bei einer Chemotherapie kommt es oft zu Schäden, die durch eine Mistelbehandlung mitunter verhindert werden können. Die Therapie hat einen schützenden Effekt auf die DNA.

Die individuelle Behandlung ist abhängig von der Art und Schwere der Erkrankung. Zuerst wird in einer Einleitungsphase die Verträglichkeit der Mistelpräparate getestet.

Das Präparat wird subkutan (unter die Haut) injiziert und kann auch selbst angewendet werden.

Die Misteltherapie ist vielfällig und wird auf die jeweilige Tumorart individuell angepasst.

Ihr Nutzen

Die Misteltherapie ist ein anerkanntes Verfahren in der komplementären Krebstherapie,

das als begleitende Behandlung seit Jahrzehnten bei einer vielzahl an Krebsleiden

zum Wohle der Patienten eingesetzt wird.