Systemische Therapie

Die systemische Diagnostik und die systemischen Therapie erfordern und leben von dem unbegrenzten Blick über das Symptom hinaus !

Die systemische Therapie bzw. Familientherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, das unter Einbeziehung des gesamten Umfelds agiert, um Störungen oder Beschwerden zu behandeln.

Diese eigenständige Arbeitsform stützt sich auf die Annahme, dass Entstehung und Verlauf von Störungen im Rahmen sozialer Interaktionen entstehen können. Die systemische Therapie leitet sich historisch von der Familientherapie ab und wird heute auch auf andere soziale Systeme wie z. B. berufliche Arbeitsgruppen ausgeweitet. Da sich soziale Systeme jederzeit im Wandel befinden, erfährt auch die systemische Therapie eine ständige Weiterentwicklung.

Das Verfahren

Der systemische Blick geht davon aus, dass nicht die Therapie des isolierten Menschen bzw. Patienten, sondern nur die Behandlung des kompletten Systems einschließlich der Subsysteme und aller Beziehungen der Mitglieder untereinander zum Erfolg führt. Neben dem System spielen auch individuelle Verhaltens- und Erlebensmuster eine wichtige Rolle. Die erkrankte Person zeigt als Symptomträger die Störungen im System auf.

Die Ziele der systemischen Therapie sind:

  • Stärkung des Selbstwertgefühls und der Autonomie jedes einzelnen Mitglieds des Systems
  • Festigung des Zusammenhalts
  • Verbesserung von Austausch und Kommunikation
  • Aufzeigen und Verändern von schädigenden Beziehungsmustern
  • Heilung von psychischen und psychosomatischen Problemen und Störungen
  • Lösung von Konflikten – z. B. Generationenkonflikte oder Trennungskonflikte

Neben der klassischen Therapie kann das systemische Konzept auf unterschiedliche Art und Weise angewendet werden:

  • Systemische Beratung – z. B. für Beruf, Freizeit und Bildung mit dem Ziel der Erweiterung der Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten
  • Systemisches Coaching – individuelle Prozessberatung z. B. in Spannungssituationen des beruflichen Umfelds
  • Systemische Organisationsberatung und -entwicklung – hier steht die Organisation einer Gruppe unter Berücksichtigung der einzelnen Mitglieder des Teams im Vordergrund
  • Systemische Supervision – diese Anwendung bezieht sich auf professionelle Arbeit und Entwicklung von Teams, Gruppen, Leitungen und Organisationen
  • Systemische Familienmedizin – nicht nur die Erkrankung des Patienten wird behandelt sondern auch die Konsequenzen auf die anderen Mitglieder der Familien

Die Unterstützung der Ressourcenentwicklung zur Bewältigung bei schweren psychischen oder körperlichen Erkrankungen spielt eine große Rolle. Hier einige Beispiele:

  • Alkoholismus
  • Angststörungen
  • chronisch schwere Erkrankungen – z. B. Krebs
  • chronische Partnerschafts- oder Ehekonflikte
  • Depressionen
  • Drogenmissbrauch
  • Generationenkonflikte
  • nicht-organische Psychosen, die zu vielgestaltigen Störungen der Persönlichkeit, der Wahrnehmung, des Denkens und der Realitätskontrolle führt
  • sexuelle Dysfunktion
  • Störungen bei Kindern und Jugendlichen – z. B. Schulphobien oder Trennungsängste

Ihr Nutzen

Die systemische Therapie und Diagnostik bietet einen spezifischen Handlungsrahmen für eine Vielzahl an psychischen und psychosomatischen Störungen oder Problemen.

Es ist oft eine schnelle Wirkung erreichbar, keine jahrelange Arbeit bis zum ersten positiven Effekt.                                                                                                                     

Individuelle Lösungsstrategien stehen klar im Vordergrund.

Neben der Behandlung von Erkrankungen sind auch alle andere Systeme unsers Lebens erreichbar.